Podcast: Let’s Make Lemonade #50/NFT-Kunst – Hype oder here to stay?
Was haben Non-Fungible Token (kurz NFT) und unser Podcast Let’s Make Lemonade gemeinsam? Sowohl der Krypto-Boom auf digitale Kunst wie Gemälde, Bilder, Musik und Videos als auch unser Podcast haben ihre Geburtsstunde rund um den Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Was liegt da näher, als in der 50. Jubiläumsfolge den aktuellen Stand, die Risiken und Potenziale von NFT-Kunst näher unter die Lupe zu nehmen? Unser Host Benjamin Becker, Managing Partner Business Development der Omnicom Media Group Germany, hat dazu die beiden Experten Malte Rauch, Partnerships Manager der NFT-Galerie Bright Moments, und Dustin Martin, Director Commercial bei PHD Germany, ins Studio geladen.
Bereits in der vergangenen Folge zu NFTs als Customer Loyalty Program haben wir euch das Web 3.0 nähergebracht. Auch in diese Folge wollen wir dem Web 3.0 widmen: Bühne frei für „NFT-Kunst – Hype oder here to stay?“. Eine kurze Einführung in die Welt der NFTs findet ihr hier.
Warum sich auch deine Marke mit NFTs beschäftigen sollte
Steigerung der Kundenbindung und Verbesserung der Kundenexperience – Vor diesen Herausforderungen sehen sich viele Marketers in der heutigen Zeit. NFTs können hier ein geeigneter Lösungsansatz sein. Let’s have a deeper look:
- Exklusivität – NFTs ermöglichen es ihren Haltern einen persönlichen Zugang zu exklusiven Inhalten und Produkten von Marken. Es entsteht eine Art VIP Status.
- Transparenz – Für Konsument*innen ist der Kauf von NFTs durch die Blockchain Technologie transparent und sicher, da alles auf der Blockchain festgehalten und verifizierbar ist.
- Communities – Durch große Kunstprojekte oder Kollektionen können Communities aufgebaut, die Kundenbindung gestärkt und der Zusammenhalt zwischen den Besitzern der Kunstobjekte gefördert werden.
Was macht NFT-Kunst so besonders?
Nicht nur das Kunstobjekt, sondern insbesondere der Entstehungsprozess an sich reizt die NFT-Community. Diese sogenannte generative Kunst arbeitet mit algorithmischen Systemen. Künstler*innen kreieren einen Code für das Kunstwerk, in dem sie Parameter festlegen, ohne zu wissen, wie das Objekt am Ende aussehen wird. Der entscheidende Teil, um das Kunstwerk zu vervollständigen wird schließlich durch die Transaktion der Sammler*innen hinzugefügt. Erst durch den Kauf wird ein individualisiertes NFT – das Kunstwerk – in Echtzeit generiert. Dadurch, dass das letzte Teil, die Transaktion, bei allen Sammler*innen unterschiedlich ist, generiert sich bei allen ein anderes Kunstwerk. Ein und derselbe Algorithmus der Künstler*in kann so diverse individualisierte Outputs produzieren.
Marktlage generativer Kunst
Zugegeben der globale Kunstmarkt umfasst einen Umsatz von über 60 Milliarden Dollar, während generative Kunst nur eine Milliarde Dollar umsetzt. Allerdings hat sie sich trotz des Einbruchs des Kryptomarktes gut gehalten. Besonders interessant: Durch die Verbindung von Technik und Kunst faszinieren NFT-Kunstwerke insbesondere technikaffine Menschen. Durch dieses neue Marktsegment in der Kunstbranche wurde folglich eine neue Käuferschicht neben den klassischen Kunstkäufern erschlossen, welche auch eine neue Zielgruppe für Brands darstellen kann.
Ein Blick in die Glaskugel
Auch unsere Experten lassen es sich dieses Mal nicht nehmen, einen Blick in die berühmte Glaskugel zu werfen: Zwar weiß niemand wie sich der Trend entwickeln wird, aber in den nächsten Jahrzehnten wird digitaler Besitz eine zunehmend größere Rolle bei Konsument*innen spielen. Deswegen sollten sich Marken im Bereich der NFT-Kunst positionieren, um für kommende Generationen relevant zu bleiben. Mit 30 000 bis 50 000 Menschen ist diese Community zwar noch nicht besonders umfangreich, jedoch macht ihre Kaufkraft die Zielgruppe insbesondere für Luxusmarken attraktiv. Generell bietet die NFT-Kunst aber für alle Marken die Möglichkeit, individuelle Objekte für Konsument*innen zu erstellen und diese durch den gleichbleibenden Algorithmus massiv zu skalieren, da die Produktionskosten sich je generiertes NFT nicht erhöhen. Das Resultat: Kundenbindung durch Exklusivität und Individualisierung.
The Sweetest Lemon
Was ist die große Chance für Marken sich JETZT mit dem Thema Kunst-NFTs auseinanderzusetzen und Erfahrungen zu sammeln?
Dustin ist sich sicher, dass es als Marke jetzt schon wichtig ist, sich in diesem Bereich zu positionieren, um neue Zielgruppen zu erschließen. Dabei muss nicht jede Marke direkt ein eigenes Projekt umsetzen. Für den Anfang reicht eine einfache, aber authentische Positionierung als Sponsor oder Veranstalter einer Art-Messe.
Malte hält den Moment gerade für Luxusmarken ideal, sich authentisch in Zusammenarbeit mit Künstlern zu positionieren, denn diese Marken können so eine interessante, junge und techaffine Zielgruppe erschließen. Auf der anderen Seite ergibt sich für große FMCG Marken die Möglichkeit hochskaliert digitale Produkte anzubieten und über das Sammeln und den Aufbau von Communities eine starke Bindung zur Marke aufzubauen.
Über Bright Moments
Bright Moments ist eine internationale NFT-Kunstgalerie, die in Venice Beach gegründet wurde und durch die Schaffung von Live-IRL-Minting-Erlebnissen Krypto-Kunst-Communities auf der ganzen Welt etabliert hat. Heute ist die Galerie in LA, New York, Berlin, London, Mexico City und bald auch in Tokio vertreten. Das Unternehmen arbeitet eng mit generativen und AI-Künstlern zusammen, um unvergessliche Erlebnisse rund um das Minten von digitalen Kunstwerken zu schaffen.
Autor*in: Lena Schnakenbeck / Omnicom Media Group Germany
16.02.2023