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Podcast: Let’s Make Lemonade #47/Augmented Reality im Marketing – warum jetzt die große Welle da ist

Augmented Reality, also die erweiterte Realität, ist kein neues Thema. Doch nun ist AR in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Über den Stand der bisherigen und zukünftigen Entwicklungen von AR interviewt unser Host Benjamin Becker (Managing Partner bei Omnicom Media Group Germany) die Gäste Marcus Veigel (Gründer und Geschäftsführer der digitalen Kreativagentur Cynapsis Interactive) und Raphael Fix (Senior Project Manager Digital Innovation bei Omnicom Media Group Germany) in unserer aktuellen Folge.

Die Zeit ist jetzt reif für Augmented Reality

Raphael erklärt, dass AR schon lange ein Thema im Markt ist. Allerdings waren die Konsument*innen bei früheren Innovation, wie Google Lenses, noch nicht bereit für diese Technologie. Seit 2015 aber nahm AR durch das weltweit beliebte Spiel Pokémon Go und schließlich auch 2020 durch die neuen Corona bedingten Gegebenheiten an Fahrt auf. Marketer mussten umdenken, da Konsument*innen nicht mehr zur Produktpräsentation in den Store kommen konnten. Marcus ergänzt, dass Innovation zunächst immer bei den einfacheren Themen umgesetzt werden. Im Falle von AR handelt es sich um die klassischen Face Filter. Doch mit der Zeit nutzen die Menschen die Technologie nicht nur zum Entertainment, sondern laut einer Studie von Bitkom ebenfalls für Bildungs- und Lernprojekte – also Edutainment.

Smartphones als Tor zur erweiterten Realität

Smartphones fungieren dabei als sogenannte Brückentechnologie, die AR für alle Konsument*innen spielerisch nutzbar macht. Denn einerseits verfügen Smartphones über die nötige Netzwerkverbindung und eine Kamera. Andererseits ist keine Zusatzhardware, wie VR-Brillen, notwendig, da jede*r das Device bereits in der Hosentasche hat. Die Technik stellt also keine Hürde dar, sodass AR im Marketing problemlos genutzt werden kann. Und vor allem, vom User, unseren Kund*innen eingesetzt werden kann.

Mehr als nur ein Gimmick

Smartphones machen AR folglich skalierbar und ermöglichen die Emotionalisierung von Verkaufsvorgängen sowie aufwändigere Umsetzungen und Erstellung neuer Produkte oder Produktfeatures, z.B. Hautanalysen von Kosmetikherstellern via Smartphone. Inzwischen ist AR also mehr als nur ein Gimmick wie Face Filter. So können beispielsweise Möbel im Geschäft probegesessen werden und zu Hause ganz einfach in jeder beliebigen Farbe als 3D Modell im Wohnzimmer probegestellt werden. Die komplette Produktvielfalt, die nicht im Store gelagert werden kann, kann problemlos abgebildet werden. Marcus geht darüber hinaus davon aus, dass in Zukunft die meisten Produkte der Unternehmen ohnehin als 3D Modelle vorhanden sein werden und nicht mehr extra für AR Animation produziert werden müssen, sondern nur noch für die Nutzung via AR optimiert werden müssen.

Von der Idee zur Umsetzung im Marketing

Doch bevor ein AR Konzept umgesetzt werden kann empfiehlt Marcus einen Mehrwerts-Check. Es muss immer überprüft werden, ob die Konsument*innen einen Nutzen aus der Umsetzungsidee ziehen können. Erst wenn man den gewünschten Mehrwert ermittelt hat, können die passende Plattform gewählt und die 3D Objekte erstellt werden. Diese müssen für AR optimiert sein, sodass sie energieeffizient sind und das Handy bei der Darstellung der AR Animationen nicht zu viel Akkuleistung aufwenden muss.

Raphael ergänzt, dass AR häufig nicht nur Anwendung in der Werbung von Unternehmen findet, sondern darüber hinaus auch in den Stores oder als Feature in die App integriert werden kann. Es reicht hier nicht lediglich die Mediabrille aufzusetzen. Außerdem muss zukünftig bei Marketing- und Mediaentscheidungen immer die Raum-Dimensionalität, also eine Entscheidung zwischen 2D und 3D, zur Diskussion stehen.

Augmented Reality bringt das Metaverse in die reale Welt

Schlussendlich ist Augmented Reality nicht unbedingt nur die Vorstufe von Virtual Reality. Sie ermöglicht es virtuelle Dinge an reale Orte zu bringen – nicht nur Sofas in ein Wohnzimmer, sondern auch Marvel Superhelden an öffentliche Plätze in New York. AR Experiences können an einen Ort geknüpft werden, sodass AR-Anbieter durch die Standortfreigabe immer eine passende Experience zum Ort ausspielen und alle an diesem Ort an dieser Experience mit dem Smartphone teilnehmen können. AR ist folglich der Missing Link, um Virtuelles mit realen Orten zu verknüpfen.

The Sweetest Lemon

Was ist nun der stärkste Hebel für consumer-centric Marketing-Anwendungen mit einer erweiterten Realität?

Marcus spricht sich insbesondere dafür aus, dass es besonders consumer-centric ist, Produkte durch AR im eigenen Zuhause in Originalgröße erlebbar zu machen. Dies ist hilfreich, um zum einen Kaufentscheidungen zu tätigen, aber auch Fehler beim Aufbau von z.B. Möbeln zu vermeiden.

Raphael findet ebenfalls, dass in vielen Schritten des Kaufprozesses, aber auch des Service danach, AR eine zentrale Rolle einnehmen sollte. Durch die mit AR dargestellten 3D Modelle, können Marken und Produkte nicht nur erlebbar gemacht, sondern auch der Service verbessert werden.

Über Cynapsis Interactive

Cynapsis Interactive ist eine digitale Kreativagentur. Ihre Mission: mit der Verbindung von Technologie und Kreation neue Möglichkeiten im digitalen Marketing zu schaffen – vom datadriven Storytelling bis hin zur Marketingautomation von Kampagnen über alle Kanäle des digitalen Advertisings.

Autor*in: Lena Schnakenbeck / Omnicom Media Group Germany

22.11.2022